„Ich wollte wissen, ob das was für mich ist, Schreiner lernen“. Diese Aussage ist oft zu hören, nachdem die 45 Teilnehmer den schriftlichen Teil beim Eignungstest der Bruchsaler Schreinerinnung absolviert haben. Eine Stunde lang haben sich die Schülerinnen und Schüler, im Durchschnittsalter von 15, 16 Jahren, in der Bruchsaler Balthasar-Neumann-Schule I (BNS I) mit den bundesweit einheitlichen Aufgaben beschäftigt. Haben sich mit Fragen zur Allgemeinbildung, Rechtschreibung, zu Mathe, logischem und räumlichem Denken, zum technischen Grundverständnis und zur Konzentrationsfähigkeit auseinandergesetzt. Die Motivation zur Teilnahme der Jugendlichen, die von 13 Schulen in Bruchsal und Umgebung sowie aus Schwetzingen und Pforzheim kommen, ist unterschiedlich. Für Lucas, Marcel und Mohamed Nour ist es der „Plan B“, ihre beruflichen Interessen liegen vordergründig in anderen handwerklichen Bereichen. Weil das Zertifikat, das sie am Ende des Tests bekommen, gut für die Bewerbung ist, haben Selina und Laura teilgenommen. Daniel, Marco, Jannik, Jannis, Philipp und Moritz interessieren sich für den Schreinerberuf und wollen sich informieren, weil dieses Jahr die ersten Schulpraktika anstehen. Und Benno und Yves sind bereits einen Schritt weiter, sie wollen Schreiner werden und sich die Bestätigung ihres Berufswunsches holen. Während die Testbögen ausgewertet werden, haben die Teilnehmer in zwei Gruppen die Gelegenheit, in der Lehrwerkstatt auch die praktische Seite kennenzulernen. Die beiden technischen Lehrer Matthias Häntsch und Michael Schnürer geben ihnen einen Überblick über Aufbau und Ablauf der Ausbildung und zeigen ihnen die Maschinen, mit denen gearbeitet wird. Thorsten Leicht, der Obermeister der Schreinerinnung, verdeutlicht ihnen die Bandbreite, die der Schreinerberuf vom Einsatz in der Produktion, in der Planung oder als Aufmaßtechniker eröffnet und betont: „Wer loyal, ehrlich und pünktlich ist, bringt schon mal gute Voraussetzungen mit“. Bereits entschieden hat sich die 16-jährige Tina, die eigentlich Kindergärtnerin werden wollte, dann aber durch ein Schulpraktikum in einem Schreinerbetrieb „super viel Spaß“ am Umgang mit Holz gefunden und deshalb die Ausbildung begonnen hat. Malte, 20, wollte ursprünglich „was mit Design machen“, aber weniger Computer und mehr Handwerk liege ihm viel mehr. Auch er hat sich nach einem Vorpraktikum für die Ausbildung entschieden und festgestellt „auch hier ist viel Design dabei“ und man kann „coole Möbel bauen“. Thomas, 18, hat nach der Realschule „was mit Informatik“ machen wollen“ und dann erkannt, dass das „so was von kein Bock macht“. Jetzt weiß er durch den Schreinerberuf: „Wenn man Spaß dran hat, dann geht man nicht acht Stunden arbeiten, sondern (er)schafft was in der Werkstatt.“
Text: Mit freundlicher Genehmigung „Der Kurier“ Bruchsal
Bilder: Schreiner-Innung Bruchsal